]]>„Silence, I discover, is something you can actually hear.“
– Kafka on the Shore
]]>Take me like you find me, don’t try to change me
You know better than that
Take me as you see me, don’t try to hide me
I ain’t used to that
Vor einigen Wochen war ich mal wieder in Berlin und hatte mir dieses Mal über Airbnb eine ziemlich geniale Altbauwohnung besorgt. Mit der Vermieterin habe ich vorher besprochen, dass ich die Wohnung auch für Shootings nutzen darf. Das hat sich ziemlich gelohnt, allein 3 Shootings haben dort stattgefunden und alle 3 sind komplett unterschiedlich geworden. Am ersten Tag in der Wohnung bin ich ein bisschen einkaufen gegangen. Eigentlich habe ich mir nur Wasser und ein Six-Pack gekauft. Einen Karton Milch habe ich dann auch noch eingepackt, für meinen Kaffee morgens. (Ich kann neuerdings auch mit einem Gasherd umgehen)
Nach zwei krankheitsbedingten Absagen von Berliner Models hatte ich noch Termine offen und habe im Netz spontane Shootings in Berlin ausgeschrieben. Durch Zufall ist das schweizer Model Nathalie Crivelli (Lucky) auf die Anzeige gestoßen und hat mich spontan angeschrieben. Bei einem lockeren Shooting von 2 Stunden sind einige tolle Bilder entstanden, aber dann kam Nathalie darauf, dass es in der Küche auch cool wäre, was mit Milch zu machen. Da ich neben Bier auch einen Karton Milch eingekauft hatte, fehlte nur noch eine passende Flasche und die stand dann auch in einem der Küchenregale. Nathalie setzte sich auf den Thresen der Küche, begann aus der Flasche zu trinken, ich drückte ab und fertig war das Foto. Und mit fertig mein ich: kein Photoshop, nur ein paar Anpassungen in Lightroom.
Auch wenn ich das Bild toll fand, war ich nicht darauf gefasst, wie gut es im Netz ankommt. Nach einem Tag war es Editor’s Pick bei 500px, gefeatured bei Looks like Film, abgefeiert in verschiedenen Facebook Gruppen und so mein iPhone Killer. Die Rückmeldung war überwältigend und dauert immer noch an. Manchmal muss man einfach Glück haben.
]]>She comes in colors ev’rywhere
She combs her hair
She’s like a rainbow
Coming, colors in the air
Oh, everywhere
She comes in colors
Have you seen her all in gold?
Like a queen in days of old
She shoots colors all around
Like a sunset going down
Have you seen a lady fairer?
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Missgeschicke und Fehler gehören zur Fotografie. Manchmal können sie die Fotografie sogar bereichern. William Klein entdeckte den Reiz von Bewegungsunschärfe in seiner Street-Fotografie erst durch Zufall und eigene Fehler, bevor er sie mit Absicht in seinem Komposition aufnahm. Fehler können in der Fotografie überall entstehen. Wer nicht nur auf den Auflöser im Automodus drückt, weiß was ich meine. Gerade wenn man in Bereichen arbeitet, in denen man noch nicht so viel Erfahrung hat, läuft man schnell Gefahr, seine Ergebnisse durch Unachtsamkeiten stark zu beeinträchtigen.
Abgelaufener Film ist dabei kalkulierbares Risiko. Ich weiß, dass ich nur einen Bruchteil für eine abgelaufene Filmrolle bezahle, weiß aber auch, dass das am Ende möglicherweise zu komischen Ergebnissen führen kann. Bei meinem Shooting mit der wunderbaren Jules führte uns der Zufall in ein Fotogeschäft, das abgelaufenen Film in großen Mengen verkaufte. Ich griff direkt zu und legte einen lange abgelaufenen Agfa Ultra 100 in meine Pentax, den ich normalerweise wegen seiner krassen Farben und des sommerlichen Feelings mag. Krasse Farben sind jetzt auch aus der Entwicklung gekommen. Der Film war schon ein wenig zu lange abgelaufen, wie es scheint. Irgendwie gefallen Jules und mir die Ergebnisse aber trotzdem (oder gerade deswegen?). Vielleicht wird durch die grünen und blauen Stiche aber auch nur der kleine Hipster in mir glücklich gemacht, wer weiß. Die Bilder will ich Euch aber trotzdem nicht vorenthalten, also viel Spaß damit und natürlich merci, Jules!
Jetzt an dieser Tankstelle kurz vor der A33 versuchten wir eine kleine Bilanz zu ziehen:
Einen Monat ist die Heimfahrt jetzt her und ich sitze mit meinem Laptop im Bett, trinke Instant-Kaffee und höre die Playlist, die wir während der ganzen Tour gehört haben. Graue Wolken schweben über Paderborn und meine Gedanken zieht es immer wieder zum Meer. Dieses unfassbar blaue Meer, das uns fast auf der ganzen Fahrt begleitet hat. Auf den Autobahnen konnten wir es hinter den sandfarbenen Häusern sehen, auf den Landstraßen sind wir direkt am Meer gefahren und manchmal fühlte es sich an, als seien wir gar nicht mit einem Auto sondern mit einem kleinen Segelboot unterwegs. Bis auf ein Unwetter in der Nähe von Montpellier hatten wir zwei Wochen lang wunderbares Wetter und ein tiefblaues Meer in das wir springen konnten, wenn wir Lust dazu hatten.
Die rumgeschwängerte Idee zu der Tour hatten wir schon vor ein paar Jahren, doch hatten wir nie den Mut, wirklich loszufahren. Nach einem dumpfen Winter fassten wir uns dann im Frühling ein Herz und beschlossen, die Tour in diesem Jahr zu machen, komme was wolle. Und so begann die Planung. Oder Nichtplanung. Denn das Chaos sollte ganz bewusst auch ein Teil der Tour werden, die dann letztlich am 30. August, einem Freitag in Paderborn begann. Wir stopften meinen Adam bis zum Rand voll mit zwei Zelten, Isomatten, Schlafsäcken, einer Elektro-Kochplatte, einer Pfanne und einem Topf, zwei Flaschen Rum, sechs Büchern und jeweils einer Tasche. Campingstühle und einen Klapptisch bekamen wir auch noch rein und dann begann unsere Reise. Wie Paul Kemp und Bob Sala in einem winzigen Auto am Meer entlang fahren… das hatten wir uns lange vorgestellt und jetzt ging es endlich los.
Die erste Tour sollte ca. 1280 Kilometer lang sein und uns bis an die französische Küste nach Antibes führen. Wir fuhren über Österreich, die Schweiz und Italien, wo ich am frühen Morgen für zwei Stunden an die Raststätte musste, um ein bisschen zu schlafen. Um halb sieben fuhren wir weiter über die Grenze nach Frankreich und sahen zum ersten Mal das Meer und die wunderbaren südfranzösischen Häuschen. Wir erreichten unseren Camping-Platz in Antibes, bekamen einen Platz zugewiesen und versuchten im Delirium unsere Zelte aufzubauen. Dabei begegnete uns direkt das größte Problem, das uns leider während der ganzen Tour begleiten sollte: der Boden war steinhart und unsere Heringe gingen kaum rein. Wir hatten keinen Hammer dabei, also schlugen wir sie mit dicken Steinen rein. Ray war danach komplett durch, da seine Heringe dünner waren als meine und sich ständig bogen. Irgendwann hatten wir es dann aber doch und um 11 Uhr saßen wir bei unserem ersten Wein am Strand. Es sollten noch ein paar Gläser folgen, ich schlief kurz auf meinem Camping-Stuhl ein, wachte jedoch sofort wieder auf, weil mir die Sonne auf den Kopf brannte und machte mich mit Ray auf in die Altstadt von Antibes. Meine Kamera hatte ich dabei um den Hals und schoss leicht (schlaf-)trunken die ersten Bilder.
Für jeden Halt auf unserer Tour hatten wir zwei Nächte eingeplant. Am Montag machten wir uns also auf den Weg nach Ramatuelle, das wir wegen der Nähe zu St. Tropez ausgewählt hatten. Wir übernacheten auf einem 5-Sterne-Campingplatz, der uns allerdings außer bei der Sauberkeit der Sanitäranlagen nicht besonders gefiel. Knapp 500 Stellplätzen, Animation usw., da ging der Flair ein wenig Flöten. Ein Sack Eis und ein 5-Liter-Tetrapak Rosé machten den Aufenthalt dort aber trotzdem zu einer gelungenen Sache. St. Tropez besuchten wir am Tag danach. Völlig überlaufen von Touristen und dazu war es noch so heiß, dass unsere Turnschuhe am Asphalt festklebten. Schön es mal wieder gesehen zu haben, aber es war wohl das letzte Mal das ich dort war. Und ja, ich hatte zwischendurch ordentlich Most auf dem Sensor… also nicht an ein paar komischen Flecken auf den Bildern stören!
Auf dem Weg zu einem neuen Ort hielten wir stets an einigen kleinen Weinbauernhöfen und besorgten uns für den Abend ein paar Flaschen Wein. Das Chateau Barbeyrolles hat uns dabei besonders gefallen. Die Inhaberin des Bioweinguts war sehr freundlich und ich probierte so viel Wein, dass ich wohl eigentlich nicht mehr hätte fahren dürfen. Der Wein, den wir bei ihr gekauft hatten, war der leckerste der ganzen Tour. Leider war er etwas teuer und wir leisteten uns nur eine Flasche. Wir tranken sie erst in Bonnieux, was auch daran lag, dass der Korken im heißen Auto aus dem Flaschenhals gerutscht war. Eine leichter Fingerzeig der Götter, nicht zu lange mit diesem Roten zu warten.
Der nächste Stop der Tour sollte bereits eines der Highlights werden. Seitdem ich 2004 mit meinem Compañero Juan in Cassis war, ist die kleine Küstenstadt so etwas wie ein Sehnsuchtsort, an den es mich immer wieder zieht. Auch dieses Mal hatte die kleine Stadt wieder einiges zu bieten. Wir saßen mit Heineken und Pizza am Strand und ließen uns von einem algerischen Massage-Ehepaar Geschichten erzählen. Wir tranken Pastis am Plage de Bestouan. Wir aßen in einer dunklen Seitengasse Muscheln und Nudeln. Wir besuchten die Ausstellung eines Comic-Künstlers.
Nach Cassis verließen wir die Küste, um einem ganz besonderen Ziel entgegen zu fahren. Wir sind große Fans des Films „Ein gutes Jahr“, der in der Provence spielt. Das Weingut, auf dem der Film gedreht wurde liegt in der Nähe des kleinen Dorfs Bonnieux. Ganz in der Nähe übernachteten wir auch auf einem Campingplatz. Und der war ein absolutes Highlight. Sehr klein, dafür sehr günstig: wir zahlten 16 Euro pro Nacht für unseren Stellplatz. Die Inhaberin war eine ganz wunderbare Frau, etwa Anfang vierzig, die den Camping-Platz ganz allein am Laufen hält. Morgens um fünf putzt sie selbst die Toiletten bevor sie die Baguettes vom Bäcker holt und an die Camper verkauft. Bis zwölf Uhr sitzt sie dann an der Rezeption und danach sah man sie meistens mit einer Flasche Wein, einem Salat und ihrem Ehemann auf den kleinen Stühlen vor der Rezeption im Schatten sitzen. Auf dem Gelände gab es auch eine kleine Bibliothek, die voll war mit den Büchern der Inhaberin, die das Lesen genauso liebt wie das Reisen. Am Abend trafen sich einige der Camper noch in einer kleinen Lounge Ecke in der Nähe des Rezeptionsgebäudes und tranken Wein, hörten die Nachrichten über ein Internetradio oder planten am Laptop ihre nächsten Stationen. Auf dem Campingplatz lernten wir auch einen Mann aus Bad Salzuflen kennen, mit dem wir um zwölf Uhr auf seinen 66. Geburtstag anstießen. Er war alleine unterwegs und schlief in seinem umgebauten Renault. Am Morgen kochte er uns noch ein paar Eier und Kaffee und wir verabschiedeten uns.
Bonnieux war vielleicht das schönste kleine Städtchen auf der Tour. Schon am ersten Morgen fühlte ich mich richtig heimisch dort. Das Weingut aus „Ein gutes Jahr“ war zwar auch nett, aber die interessanten Ecken waren für Touristen gesperrt. So konnte ich leider keine Bilder vom Landhaus machen. Aber wir waren gar nicht so böse drum, als wir am dritten Tag wieder aus der Stadt fuhren. Zu wunderbar waren die beiden Tage in Bonnieux gewesen. Auf dem Weg dorthin hatten wir auch noch einen Halt in Aix en Provence gemacht. Dort will mein Bodyguard Ray jetzt seinen Alterssitz einrichten. VHS Kurs Französisch ist bereits gebucht. Falls Ihr die Spotify Playlist nicht angemacht habt, am Anfang des Beitrags: jetzt hier klicken
Bei unserem nächsten Ziel bekamen wir einen Platz direkt am Meer zugewiesen, um unsere Zelte aufzuschlagen. Dort gab es dann auch den ersten Regen unserer Tour. Und was für Einer. Da lasse ich lieber die Bilder sprechen:
Nach Montpellier machten wir uns bereits auf nach Barcelona. Zu Barcelona sage ich nichts mehr. Habe ich schon zu oft. Es ist einfach meine Stadt!
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„Take a trip back to the Fall of ’76 when bellbottoms, rainbow sweaters, denim jumpsuits & oversized sunnies flooded the high school halls on bookworms, burnouts, stoners & disco babes. The bathrooms had windows, boys wore bellbottoms, and everyone played hooky.“
Die kreativen Köpfe hinter den Look Books von Stoned Immaculate Vintage hauen wirklich einen Knaller nach dem nächsten raus!
]]>Seit unserem ersten Shooting ist einiges passiert. Lisbeth wurde bei Cocaine Models aufgenommen, unsere gemeinsame Serie über den Dächern der Stadt wurde beim Lifestyle- und Fotografieblog Electru gefeatured und gestern haben wir uns zu unserem dritten Shooting bei mir im Studio getroffen und versucht, ein paar klassische Portraits für ihre Mappe zu fotografieren. Seit dem Winter hatte ich nichts mehr im Studio gemacht und war ein bisschen eingerostet bei der Bedienung der hässlichen Studioblitze. Letztlich haben wir aber trotzdem einige schöne Sachen hinbekommen, die hier veröffentlichten mag ich sogar sehr gerne.
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